Hamburg schützt sich vor Starkregen

Starkregen ist für unser Leben in Hamburg ein wichtiges Thema, das in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnt. Als Starkregen bezeichnen wir extreme Niederschläge, bei denen in einem sehr kurzen Zeitraum eine große Menge Regen fällt. Diese Regenereignisse fordern die städtische Infrastruktur stark heraus. Gemeinsam kümmern sich die Freie und Hansestadt Hamburg und HAMBURG WASSER darum, Menschen und Gebäude vor Überflutungen durch extreme Niederschläge zu schützen.

Bei außergewöhnlichen Regenereignissen kann die Wassermenge jedoch die Kapazität des Sielnetzes, der Gräben und Gewässer überschreiten. Das Wasser droht auf mehreren Wegen auf das Grundstück zu fließen und in das Gebäude einzutreten. Es kann als Oberflächenwasser ins Haus gelangen, aber auch durch einen Rückstau aus dem Sielnetz oder durch Sickerwasser und Bodenfeuchtigkeit. Das Wasser verursacht dabei teilweise erhebliche Schäden, deshalb ist es wichtig, dass Immobilienbesitzende mit geeigneten Schutzmaßnahmen vorbeugen.

Auf dieser Website geben wir Ihnen einen ersten Überblick, wie Sie Ihr Grundstück und Gebäude wirksam gegen Schäden wappnen können. Wir informieren über die verschiedenen Schadensursachen und mögliche Schutzmaßnahmen sowohl bei Neubauten als auch im Bestand.

TIPP! Unabhängig von der baulichen Vorsorge gilt: Eigensicherung geht vor. Hinweise zum richtigen Verhalten während Starkregenereignissen finden Sie auch auf der Seite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

Schutz vor Starkregen wird wichtiger

Vor dem Hintergrund des Klimawandels erleben wir extreme Regenereignisse voraussichtlich immer häufiger. Hinzu kommt, dass in Hamburg immer mehr Flächen versiegelt werden. Da das Regenwasser oft nicht auf Grünflächen oder anderen nichtversiegelten Flächen versickern kann, müssen die Hamburger Entwässerungssysteme immer mehr Regen aufnehmen. Gemeinsam erarbeiten die Freie und Hansestadt Hamburg und HAMBURG WASSER im Rahmen von RISA (RegenInfraStrukturAnpassung) Lösungen für eine zukunftsfähige Regenwasserbewirtschaftung. Das Ziel ist es, schon bei der Stadtplanung das Überflutungsrisiko zu senken. So soll Hamburg eine „Schwammstadt“ werden, die Wassermassen wie ein Schwamm aufnehmen und dann verzögert in die Entwässerungssysteme wieder abgeben kann. Das gelingt zum Beispiel durch ober- und unterirdische Rückhalteräume oder Gründächer.

Starkregen der Kategorien 1 bis 12

Um festzustellen, wie intensiv ein Regenereignis war, setzt HAMBURG WASSER Regenmessgeräte ein. Sie dokumentieren die anfallende Niederschlagsmenge an einem Ort in einem bestimmten Zeitraum. Diese Daten werden in Echtzeit ausgewertet und fließen in den Starkregenindex ein, der die Stärke auf einer Skala von eins bis zwölf (moderater bis extremer Starkregen) anzeigt. Über aktuelle und vergangene Starkregenereignisse können Sie sich auf der Website hamburgwasser.de/starkregen informieren.

Schadensursachen und Schutzmaßnahmen im Überblick

Wichtig für Sie

Ein Objekt lässt sich nicht durch einzelne Maßnahme vor Starkregen schützen, sondern nur durch sinnvoll kombinierte Schutzvorrichtungen, die die individuelle Lage und Gestalt des Objektes berücksichtigen. Beachten Sie bei der Auswahl der Schutzvorrichtungen mögliche Schäden durch Oberflächenwasser, Rückstau aus dem Siel sowie Sicker- bzw. Grundwasser.

Ihre Pflichten zum Objektschutz

Einige Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel Sicherung gegen Rückstau oder Aufkantungen sind für Sie als Grundstücks- bzw. Hausbesitzer verpflichtend. Fehlen diese, so entspricht Ihr Entwässerungssystem nicht dem Hamburgischen Abwassergesetz bzw. den allgemein anerkannten Regeln der Technik.  Versicherungen können dann den Schadensersatz zu Recht einschränken oder sogar ganz ablehnen. Auch die Freie und Hansestadt Hamburg und HAMBURG WASSER können nicht für solche Schäden aufkommen.

Die entsprechenden Bestimmungen zum Objektschutz finden sich im Hamburgischen Abwassergesetz (die Pflicht zur Rückstausicherung ist in § 14 geregelt) und in den Vorschriften der DIN EN 752 (Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden), der DIN EN 12056 (Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden) sowie der DIN 1986 Teil 100 (Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke).

TIPP! Im Fall von Starkregen und daraus folgenden Überflutungen reicht eine Wohngebäudeversicherung nicht aus. Nur mit einer zusätzlichen Elementarschadenversicherung können Schäden durch Starkregen versichert werden.