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ABPFLASTERN! Hamburger Wettbewerb zum Entsiegeln und Begrünen

ProjektFörderungZum Denken an Regen
Lesezeit: 3 min

In Hamburg startete am 24. April 2025 ein Wettbewerb zur Entsiegelung von Flächen für Privatpersonen und Unternehmen.

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie- und Agrarwirtschaft (BUKEA) ruft diesen Wettbewerb aus, der von einem breiten Bündnis in der Stadt getragen wird. Beteiligt sind Akteurinnen und Akteure aus der Wissenschaft (HafenCity Universität, City Science Lab), der Zivilgesellschaft (Code4HH, Lokalkraft, NABU, Loki-Schmidt Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung, moinstadtnatur, Zukunftswerkstatt Lokstedt) und HAMBURG WASSER.

Das Ziel des Wettbewerbs ist es, vollversiegelte Flächen teilweise oder ganz zu entsiegeln und damit wasserdurchlässig zu machen. Eine naturnahe und insektenfreundliche Begrünung soll gleichzeitig dafür sorgen, dass die Stadtnatur in ihrer Artenvielfalt gestärkt wird. Mehr Informationen zum Wettbewerb gibt es auf hamburg.de.

Der Wettbewerb endet am 31. Oktober 2025 und soll jährlich stattfinden. Es gibt drei Kategorien, in denen Preise vergeben werden: 

  • Der Bezirk mit der größten entsiegelten Fläche erhält den “Goldenen Spaten”.
  • Der Stadtteil mit der größten entsiegelten Fläche wird mit der “Goldenen Gießkanne” ausgezeichnet.
  • Die “Goldene Harke” geht an die Privatperson sowie das Unternehmen, welche die größte Fläche entsiegelt haben.

Zur Teilnahme können Privatpersonen und Unternehmen ihre entsiegelten Flächen in der neuen Beteiligungsplattform beteilige.me eintragen. Die Auswertung der Flächen für den Wettbewerb erfolgt durch die BUKEA.

Zur finanziellen Unterstützung dieser Projekte steht das RISA-Förderprogramm bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank bereit, durch das bis zu 50 Prozent der anfallenden Kosten übernommen werden können.

Die Wettbewerbsidee

Als Vorbild für den Wettbewerb dient das "Tegelwippen“ in den Niederlanden, welches seit Jahren das riesige Potential von Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern für die Gestaltung unserer Stadtviertel zeigt. Hiervon inspiriert läuft seit diesem Jahr auch ein studentischer Wettbewerb an der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in Koblenz mit dem Namen "abpflastern” und dem Ziel, dass hier Bürgerinnen und Bürger für ihre Kommunen entsiegelte Flächen melden und ein bundesweiter Wettbewerb entstehen kann. Diesen aufgreifend startet Hamburg einen eigenen Abpflastern-Wettbewerb mit Fokus auf Hamburg. Mit der größeren Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Bezirk oder Stadtteil kann ein solcher Wettbewerb eine größere Dynamik entfachen und mehr Menschen aktivieren mitzumachen. Unabhängig davon ist eine Teilnahme an beiden Wettbewerben möglich und gewünscht.

Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern (beteilige.me)

Initiiert wurde beteilige.me vom City Science Lab der HafenCity Universität in Zusammenarbeit mit dem Verein Code4HH und der Initiative lokalkraft. Die Plattform basiert auf DIPAS (Digitales Partizipationssystem) und bietet die technische Grundlage für den Wettbewerb bei der BUKEA. Den Rahmen bildet ein Forschungsprojekt, bei dem es um die Frage geht, wie Bürgerinnen und Bürger digitale Werkzeuge und Daten nutzen können, um positiven Einfluss auf die Stadtentwicklung zu nehmen. Die Forschung wird im Rahmen des Smart City Modellprojekts Connected Urban Twins (CUT) vom BMWSB gefördert. Die Gesamtkoordination des CUT-Projekts liegt bei der Senatskanzlei.

Auf der Plattform beteilige.me können Bürgerinnen und Bürger zudem Flächenvorschläge für eine Entsiegelung im öffentlichen Raum eintragen. Diese dienen als Hinweise für Bauträger, als Impulse für Planverfahren oder als Anregung für eine Prüfung durch die Bezirksämter. Entsiegelte Flächen im öffentlichen Raum zahlen ebenfalls für den jeweiligen Bezirk im Wettbewerb ein.

Begruenter Innenhof eines neu gebauten Wohnblocks

Begrünter Innenhof eines neu gebauten Wohnblocks in Altona ©HAMBURG WASSER