Große Herausforderungen für die Siedlungswasserwirtschaft
Der Klimawandel und die zunehmende Versiegelung zwingen die Siedlungswasserwirtschaft neue, nachhaltige Wege zu gehen. Während in den Anfängen der Hamburger Siedlungswasserwirtschaft 1842 die Siedlungshygiene und die Ableitung des stinkenden Schmutzwassers im Fokus standen, stehen wir heute vor der Herausforderung unsere Regenwasserinfrastruktur an die Klimafolgen und unseren heutigen Anspruch an den Gewässerschutz anzupassen. Dies bedeutet eine Regenwasserbewirtschaftung vor Ort und die Umsetzung naturnaher Lösungen, die eine Abstimmung der Raumansprüche mit dem Straßenbau, der Stadtentwicklung und Landschaftsplanung notwendig machen. Ziel ist es zunehmend, einen annähernd natürlichen Wasserkreislauf auch in der Stadt zu erreichen und dadurch unvorhergesehene Überflutungen durch Versiegelung vorzubeugen und Gewässer vor übermäßigen hydraulischen Stress zu schützen. Gleichzeitig wird damit dem Problem des Niedrigwassers entgegengenwirkt, in dem Zwischenabflüsse durch Versickerung geschaffen werden.
Getreu unseres Mottos „Wat mutt dat mutt“ werden die Aufgaben innerhalb des RISA-Netzwerks angegangen und die folgenden Themenschwerpunkte bearbeitet.
Kartenwerk und Potentialanalysen:
- Erstellung der Versickerungspotentialkarte
- Erstellen einer Verdunstungspotenzialkarte
- Erstellen einer Abkopplungspotenzialkarte
- Potentialanalyse in Bezug auf dezentrale Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen und einen naturnahen Wasserhaushalt
Überflutungsnachweis, Risikobetrachtung und Überflutungsschutz:
- Berechnung/Abschätzung des oberflächigen Abflusses in Sieleinzugsgebieten
- Weiterentwicklung der multifunktionalen Flächennutzung als ein Werkzeug für die Lösung von Überflutungspunkten
- Gefährdungsanalysen für außergewöhnliche Starkregenereignisse als Grundlage für eine Risikoabschätzung kanalinduzierter Überflutungen
Emissions- und Immissionsbetrachtung, Regenwasserbehandlung:
- Entwicklung und Abstimmung eines kombinierten Emissions- und Immissionsnachweises zur Bewertung von Regenwassereinleitungen in Gewässer
- Umsetzen und überwachen von Maßnahmen der zentralen und dezentralen Regenwasserbehandlung
Die Ergebnisse der AG-Siedlungswasserwirtschaft wurden teils mit wissenschaftlicher Begleitung der TU Kaiserslautern erarbeitet und stehen im Downloadbereich bereit.
Versickerungspotentialkarte
Wasserwirtschaftliche Planungskarte zur Beurtei-
lung der Durchführbarkeit von Regenwasserbewirt-
schaftungsmaßnahmen, speziell Versickerungs-
anlagen. Mehr Informationen
Die Versickerunspotentialkarte lässt sich über
folgenden Link im Portal Geo-Online Hamburg im
Themenkomplex Umwelt/Versickerung Regenwasser
aufrufen. Direkter Link zur Karte: