RISA Quartiere

Entsprechend der städtebaulichen Zielsetzung und der Schaffung von jährlich 10.000 neuen Wohnungen wurden in der jüngeren Zeit zahlreiche neue Bauvorhaben geplant und umgesetzt. Neben den städtebaulichen Zielen werde hier auch wasserrechtliche Vorgaben umgesetzt. Eine wassersensible Quartiersentwicklung berücksichtig folgende Ziele:

  • Integration in Städtebau und Freiraumstruktur

  • Vermeidung und Kompensation von Flächenversiegelungen

  • Entlastung der vorhandenen natürlichen Gewässer als Vorfluter und Regenwasserkanäle

  • Verbesserung ökologischer Faktoren in Siedlungsgebieten (Mikroklima, Staubbindung, Temperaturausgleich usw.)

  • Steigerung des Wohnwertes in einem innerstädtischen Siedlungsgebiet (Lebensqualität)

Besonders wichtig ist bei allen Projekten der nachhaltigen Niederschlagswasserbewirtschaftung, dass das Grundwasser vor potentiellen Schadstoffeinträgen geschützt wird. Zur Erreichung der genannten Ziele wurden dezentrale Regenwasserbewirtschaftungskonzepte geplant und realisiert. Hierfür wurden verschiedene Entwässerungselemente verwendet, unter anderem: Dachbegrünung, offene Rinnen, Versickerungsmulden, Rigolen, Gräben und naturnahe Rückhaltebecken.

 

Beispiele für solche Projektgebiete sind:

Vogelkamp (NF 66)

Das neue Wohngebiet Fischbeker Heidbrook liegt in Neugraben-Fischbek (Bezirk Harburg). Auf dem Areal der ehemaligen Röttiger Kaserne entsteht ein lebenswertes Quartier unmittelbar angrenzend an das Naturschutzgebiet Fischbeker Heide. Nachhaltiges Regenwassermanagement wird im Vogelkamp Neugraben und Fischbeker Heidbrook konkret umgesetzt. Regenwasser versickert und verdunstet sowohl auf privaten als auch öffentlichen Grünflächen oder in Gewässern. Außerdem wird Regenwasser in Mulden und Gräben zurückgehalten. Zusätzlich wird das Wasser offen und oberflächennah abgeleitet, anstatt es im Kanal abzuführen. Dadurch wird das Regenwasser verzögert eingeleitet. Der Grundstückseigentümer und Bauherr trägt die Verantwortung für eine fachgerechte Umsetzung. Dazu zählt eine offene oberflächennahe Entwässerung, die keine Verrohrung oder Sickerschächte zulässt.

Weitere Informationen finden Sie hier: (https://www.iba-hamburg.de/files/downloads/Projekte/Naturverbunden-Wohnen/Regenwassermanagement-privater-Grundstuecke_IBA-Hamburg_2019.pdf)

Am Weißenberge

Im Projekt RISA wurde ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit der Siedlungs-Aktiengesellschaft Hamburg und Gesellschaft für Wohnen und Bauen mbH (SAGA GWG) und der HCU im Rahmen der Erschließung des Wohngebietes „Am Weißenberge“ entwickelt. In der Mitte des Quartiers wurde ein öffentlich zugänglicher Park mit Regenrückhaltebecken realisiert. Die Oberflächenentwässerung der Wohnbaufläche sowie des Parks erfolgt überwiegend über Pflasterrinnen, Rinnen, Mulden und Gräben mit einer Einleitung in das Regenrückhaltebecken bzw. in das Regenwassersiel. Es wurde vorgesehen, auf drei Flachdächern des 2. Bauabschnittes im Gebiet, unterschiedliche Bauformen von Gründächern (u.a. Retentionsgründächer) im Praxistest zu untersuchen. Auf zwei baugleichen Gebäudekörpern kamen jeweils zwei Aufbauvarianten von zwei Dachbegrünungsherstellern zum Einsatz.
Die Daten werden aufgezeichnet. Durch die langfristigen Messungen können belastbare Daten zu konkreten Abflussereignissen und tatsächlichen Regenrückhaltevolumina von und auf Gründächern unterschiedlicher Bauarten und Ausprägungen gesammelt, ausgewertet und evaluiert werden.